03. – 12.03.2023 – FEM*FESTIVAL Ingolstadt
Vom 3. bis 12. März wird zum ersten Mal das FEM*FESTIVAL Ingolstadt stattfinden, ein Kooperationsprojekt von Gleichstellungsstelle und Kulturamt. Das FEM*FESTIVAL geht aus den Ingolstädter Künstlerinnentagen „Der Oktober ist eine Frau“ hervor. 25 Jahre lang warfen diese ein Schlaglicht auf Stellung und Werk von Frauen in Kunst und Kultur.
Veranstaltungen in der Harderbastei
Ladies Crime Night
Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt
Die Mörderischen Schwestern laden zu ihrer berüchtigten Ladies Crime Night in die Harderbastei ein. Im Rahmen des Fem*Festivals stellen sich zehn erfolgreiche Krimi-Autorinnen auf einzigartige Weise vor. Jede Autorin liest sechs Minuten aus ihrem aktuellen Werk, dann fällt ein Schuss… Durch die finsteren Abgründe der einzelnen Werke führt die aus Ingolstadt stammende Schriftstellerin und Organisatorin des Abends, Carmen Mayer. Das Publikum erwartet ein aufregender Querschnitt durch die kriminelle Landschaft deutschsprachiger Schriftstellerinnen. Die Band KAPUZE wird die Lesung musikalisch begleiten. Rückzugsort, Wärme, Schutz. Zeit für die großen und kleinen Gefühle – ein Auftritt dieser Band aus Ingolstadt gleicht dem Aufsetzen einer Kapuze. Üblicherweise zu fünft in einer gängigen Rock-Instrumentierung treten Kapuze an diesem Abend für noch mehr Gänsehautfeeling in einer abgespeckten XXS-Formation als Duo auf.
Die Ladies Crime Night steht für einen außergewöhnlichen Abend mit fesselnden Krimis und atemberaubender Unterhaltung.
Autorinnen: Denise Yoko Berndt, Kate Delore, Hannelore Koch, Jacqueline Lochmüller, Tanja Marti, Monika Martin, Nicole Neubauer, Ursula Schmid-Spreer, Katharina Lukas, Claudia Westhagen
Moderation: Carmen Mayer
VVK (zzgl. Gebühren): 15€/ ermäßigt: 10€
AK: 20€/ ermäßigt: 15€
Samstag, 11.03.2023:
TOXISCHE MÄNNLICHKEIT. Aussteigerprogramm für Einsteiger.
Workshop mit dem Männlichkeitsforscher Christoph May und der Künstlerin Beate Diao
Der Workshop verhandelt drei Schwerpunkte: Männerbünde, Männerfantasien und Kritische Männlichkeit.
Parallel zur Diskussion entwerfen die Teilnehmer:innen eine großformatige Medien-Collage zum jeweiligen Thema.
Mit Männerbünden meinen wir männliche Monokulturen in Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft. Hier möchten wir ein Bewusstsein schaffen für deren Omnipräsenz in sämtlichen Lebensbereichen. Männliche Schweige- und Blockadekulturen bilden das Fundament für Misogynie, Gewalt, Rassismus, Faschismus, Verschwörungstheorien, Hate Speech und Mansplaining. Toxische Männlichkeit zeigt sich in Lobbyismus, entfesseltem Leistungsdenken und emotionaler Sprachlosigkeit. Wie können wir männlich dominierte Umgebungen erkennen, aufbrechen und hinter uns lassen? Sollten wir statt Frauenquoten nicht besser Männerlimits festlegen?
Bei Männerfantasien sprechen wir über Männerbilder in Serien und Filmen. 90 Prozent der Drehbücher bei Disney, Netflix, HBO und Amazon werden von Männern geschrieben. Fiktionale Rollen sind zu 80 Prozent mit Männern besetzt. Der Impact männlich dominierter Erzählungen und Trope auf das gesellschaftliche Unterbewusstsein ist gigantisch. Die Story- und Bilderflut fiktiver Männerwelten kaum zu bewältigen. Was tun gegen männliche Repräsentationsmacht? Welche neuen Bilder von Männlichkeiten werden bereits inszeniert? Und wieso kommen neue, komplexe und progressive Erzählungen vor allem von Frauen, inter, trans und non-binary Personen?
Im dritten Teil zu Kritischer Männlichkeit geht es um die Frage, wie wir die Kritik an Männern und Männerbünden beschleunigen können. Traditionelle Männlichkeiten blockieren Gleichstellung, Diversität und Klimaschutz. Und dennoch glauben die meisten Männer, Feminismus hätte nichts mit ihnen zu tun. Um zu erreichen, dass Männer sich für Frauenrechte, Diversität und Inklusion engagieren, müssen sie ihre eigene Rolle kritisch hinterfragen, sich ihrer Privilegien bewusst werden und ihre Verhaltens- und Beziehungsmuster ändern. Die zentrale Frage lautet: Wie können wir Männer in relevanter Zahl für den feministischen Diskurs gewinnen?
Der Workshop richtet sich an alle Geschlechter und möchte vor allem Männer und männlich gelesene Personen ansprechen.
Christoph May ist Männerforscher, Berater und Dozent. Er hat 2016 gemeinsam mit der Schriftstellerin Stephanie May das Institut für Kritische Männerforschung (Detox Masculinity Institute) gegründet. Ihr Ziel ist es, die feministische Kritik an männlichen Monokulturen und Toxischer Männlichkeit zu beschleunigen. Der Literaturwissenschaftler hält Vorträge und gibt Seminare über Männerbünde, Männerbilder und Kritische Männlichkeit. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Analyse von Männerbildern und männlich dominierten Erzählungen in Serien und Filmen. Er lebt seit zwei Jahren im Pfälzer Wald.
Beate Diao ist Freischaffende Künstlerin und arbeitet in der Jugendkunstschule Kunst und Kultur Bastei e.V. als Künstlerische Leitung. Sie entwickelt und organisiert Kunstprojekte mit Kindern und Jungen Menschen.
Dauer: 14 – 19 Uhr
Veranstaltungsort: Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt
Für Teilnehmende ab 15 Jahren
Nur mit vorheriger Anmeldung unter urbankultur@ingolstadt.de
Workshopgebühr: 5€
(diese wird am Tag des Workshops bar bezahlt)