Schlamp

Trauer um Reiner Schlamp
Von Michael Kraus (Pfaffenhofener Kurier 19.03.2025)

Pfaffenhofen – Die Kunstszene trauert um einen der letzten Vertreter aus Pfaffenhofens großer Künstlergeneration: Reiner Schlamp ist in der Nacht zum Dienstag nach einem schaffensreichen Leben im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Mitterscheyrer hinterlässt ein immenses künstlerisches Lebenswerk, das sieben Jahrzehnte umspannt. Viele haben den Verstorbenen auch als Lehrer in Erinnerung: Von 1969 bis 2000 unterrichtete er als Kunsterzieher am Schyren-Gymnasium.
1936 geboren, absolvierte Reiner Schlamp von 1957 bis 1963 sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in München bei namhaften Lehrern. 1952 machte er eine Ausbildung als Puppenspieler am Münchner Marionettentheater. Seine breite künstlerische Ausbildung spiegelt sich auch im Werk wider, das nicht nur Malerei, sondern auch Radierungen, Linoldruck, Fotografie, Illustration, Bildhauerei sowie Künstlerkrippen und Figurentheater umfasst. Als Kunsterzieher leitete er die Figurentheatergruppe „Die Spielbude“ und realisierte mit seinen Schülern über 50 Inszenierungen. Ab den 70er-Jahren war er neben bereits verstorbenen Künstlern wie Sigi Braun, Josef Kroha oder Herbert Klee eine prägende Figur der Kunstszene in Pfaffenhofen: Reiner Schlamp war damals Gründungsmitglied des Kunstkreises, 1996 rief er die Künstlergemeinschaft Gruppe Luni ins Leben. Und 2005 war er Mitinitiator der Städtischen Galerie. In dieser hat er noch bis ins hohe Alter Ausstellungen bestritten – solange es mit tatkräftiger Unterstützung durch Sohn Daniel und Schwiegertochter Diana Fuchs-Schlamp noch ging. Zuletzt zeigte die Galerie Anfang 2024 sein Spätwerk unter dem Titel „Alles in Pastell“.
Denn in den vergangenen Jahren, spätestens seit dem Tod seiner Ehefrau Ingrid im Jahr 2022, bestimmte aus gesundheitlichen Gründen die Pastellmalerei sein Schaffen. Dieser konnte sich Reiner Schlamp bis zuletzt noch im Sitzen widmen. Dass er weitermale, egal was ist, das halte ihn am Leben, hat er einmal gesagt. „Kunst ist mein Leben. Und Leben ist Kunst.“ Doch dieses lange Leben für die Kunst in all ihren Facetten ist nun zu Ende gegangen.
PK

Eichlinger

Der Nachlass des Künstlers wird von Ursula Eichinger verwaltet:
Ingolstadt
0841 58888
u.eichlinger@web.de


Biographie

1925 am 11.Februar geb. in Ingolstadt
1931 – 1936 Volksschule
1936 – 1943 Humanistisches Gymnasium in Ingolstadt, Abitur: 1946
1943 – 1949 Kriegsdienst
1945 – 1949 Hochschule der bildenen Künste München, Studium Kunsterziehung mit
Spezialausbildung in Keramik bei Karl Sittl
1947 – 2011 künstlerisches Schaffen
1949 Staatsexamen für Kunstlehramt (künstlerisch)
1950 Staatsexamen für Kunstpädagogik
1950 – 1976 Lehrtätigkeit als Kunsterzieher an Gymnasien in Augsburg, Garmisch-Patenkirchen
und Ingolstadt
1960- 2011 Regelmäßige Studienfahrten in die Provence, Südfrankreich Landschaftsmalerei
1967 Zweiter Wohnsitz in Miramas le Vieux, Provence, Südfrankreich
1979 Gesellenprüfung, Keramikhandwerk
20.06.2014 verstorben

M = Malerei
P = Plastik
G = Grafik
K = Keramik

Gruppenausstellungen

1949 – 2011 Regelmäßige Ausstellungen in Ingolstadt (MPGK)
1949 München, Lenbach-Haus (M)
1950 1957/1959/1962/1963/1964/1977
München Große Kunstausstellung Haus der Kunst (MPG)
1954 Lindau, International Institute of Arts and Letters (M)
1966 Carrara, Italien , Initiative Kunst und Literaturverein (M)
1968 Ancona, II Annuale Italiana d´Arte Grafica 1968 (G)
1968/69 Ancona, Biennale delle Regioni (G)
1969 Memmingen, Kreuzherrnsaal (MGK)
1977 Castillo de Manzanatres el Real, Veranstaltung der Stadt Madrid(K)
1978 Salon de Provence – Centre d´animation culturelle (MK)
1980 Diessen, Ammersee – Süddeutscher Töpfermarkt- Wettbewerb „ Teekanne“,Preis (K)
1980 Coburg, Keramik heute in Bayern II -Kunstausstellung Veste Coburg (K)
1984 Keramik heute in Bayern 84-Kunstausstellung Veste Coburg (K)
1981 – 1990 München, regelmäßige Beteiligung bei Sonderausstellungen der Handwerkskammer
für Oberbayern im In – und Ausland(K)
1981 Schloss Wertingen, Wertingen
1982 Neuburg/Do., „ Variationen in Ton“ Rathausfletz, Kulturamt Neuburg
1982+1985 Höht-Grenzhausen, Keramik Museum Westerwald, DeutscheKeramik-Westerwaldpreis 82 und 85 (K)
Ab 1984 Jährliche Ausstellungen des BBK-Oberbayern-Nord in Ingolstadt und Neuburg/Donau (MBK)
1985 Ingolstadt , Oberbayrische Kulturtage BBK, Ausstellungsräume Stadttheater (M)
1985 Ausstellung 1. Schwäbischer Keramikpreis von Darmsheim 1985 (K)
1985 +1987 Zeitgenössische Keramik , Spitalspeicher Offenburg (K)
1986+1990 10. Intern. Keramikbiennale Stadtmuseum Vallauris, Südfrankreich (K)
1987 „Kristallglasuren“, Sonderausstellung Keramikmuseum-Westerwald Höhr-Grenzhausen (K)
1987 Ausstelung „ Danner-Preis 87“ Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (K)
1991 Bonn, Künstlerforum (M)
1993 Ausstellung „ Danner-Preis 93“ Bamberg Neue Residenz (K)
1994 Ingolstadt „Jahrgänge“, Ausstellungsräume Sparkasse Ingolstadt (MP)

Öffentliche Aufträge

Ostfriedhof Ingolstadt: Keramikkreuz
Nordfriedhof Ingolstadt:Keramikrelief
St.Peter Oberhaunstadt: Betonplastik Felsen
Petri, Betonrelief , Keramikkreuzweg
Aussegnungshalle: farbige Glasfenster
Schelldorf: Keramikkreuz
Klinikum Ingolstadt: Keramikrelief Eingangshalle

Ankäufe von Privat und öffentlicher Hand

Stadt Ingolstadt
Stadtwerke Ingolstadt
Sparkasse Ingolstadt
Krankenhauszweckverband Ingolstadt
Klinikum Großhadern, München
Kronprinz von Saudi-Arabien
KERAMION ( Dr. Gottfried Cremer), Museum für zeitgenössische keramische Kunst,Köln-Frechen

Einzelausstellungen

1951 Augsburg, Amerika-Haus (MG)
1961 Ingolstadt, Neue Galeria (MBK)
1965 Ingolstadt, Kunstkabinett M.Fischer (PK)
1969 München, Studio Rindle (GK)
1971 Ingolstadt, Galerie im Stadttheater (GK)
1972 Neuburg/ Donau, Stadttheater (MG)
1979 Ingolstadt, Galerie Theater (MPGK)
1980 München, Galerie Handwerkspflege (K)
1985 Ingolstadt, Stadtmuseum, Konfrontation von moderner mit frühhistorischer Keramik (PK)
1987 Donauwörth, Färbertörle (MPK)
1988 Grasse, Südfrankreich Chapelle St. Michel Le Pontet (K)
1995 Ingolstadt, Städtische Galerie im Stadttheater, Verleihung des Kunstpreises 1994 der Stadt Ingolstadt (MPGK)
1997 Miramas le Vieux, Provence Guy Salomon – Pius Eichlinger Plastik, Malerei und Keramik
1998 Ingolstadt, Harderbastei Keramische Kunst Monika Siebmanns, Hans Dollinger und Pius Eichlinger
2011 Städtische Galerie im Theater

 

Sporer

Sporers Arbeiten erlangen ihre Ausdrucksstärke durch die expressive Farbigkeit, den spontanen Malgestus und die Rhythmik der Linienführung. Seine Werke veranschaulichen den dynamischen Prozess ihrer Entstehung. Die Kompositionen zeichnen sich durch ein ausgewogenes Verhältnis der Farben, von Hell- und Dunkelbereichen, von Dynamik und Ruhe aus.
In Sporers Kunst ergeben sich Bezüge zur Strömung der Lyrischen Abstraktion. In seinen Werken verbindet er Nachklänge gesehener Land schaften mit Gestaltungsprinzipien, der von ihm ausgeübten Gattungen, der Musik und Lyrik.
(abriel Engert, Dr. Tobias Hofmann)

In den 70er und 80er Jahren führen ihn regelmäßige Malaufenthalte mit Pius Eichlinger in die Provence. Frühe Kontakte pflegt er mit Prof. Franz Rindfleisch, Rudolf Ackermann und Stefan Pfättisch (gemeinsame Ausstellung in Carrara 1979), sowie mit dem Kandinsky-Schüler Prof. Rudolf Ortner und dem George-Grosz-Schüler Bill Magnum.

Klaus Sporer verstarb am 14.07.2020

Richter

Irmgard Richter starb im Alter von 90 Jahren in Aresing. Sie war Kunsterzieherin am Gymnasium Schrobenhausen und freischaffende Künstlerin.

Irmgard Richter kam am 22. Januar 1932 in Olmütz zur Welt. Sie studierte an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und schloss 1957 mit dem Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen ab. Seit 1962 lebte sie im Schrobenhausener Land. Sie war mit dem Kunsterzieher und Künstler Norbert Richter-Scrobinhusen verheiratet, die beiden hatten zwei Kinder, Yvonne und Nik, die beide ebenfalls künstlerische Wege bestritten. Norbert Richter-Scrobinhusen starb 1975 in jungen Jahren. Von da an unterrichtete Irmgard Richter selbst am Gymnasium. Erst in Schrobenhausen, später zusätzlich auch in Ingolstadt. Parallel stellt sie freie Arbeiten aus.

 

1932 geboren in Olmütz (Tschechien)
1950 – 1953 Studium an der AdBK in München
1975 – 1992 Kunsterzieherin am Gymnasium in Schrobenhausen, lebt und arbeitet in Schrobenhausen

Ausstellungen in Schrobenhausen, Bad Windsheim, Erlangen und Neuburg an der Donau, Teilnahme an Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland
Preise und Förderungen: Kunstpreis der Stadt Schrobenhausen1989

Goth

1954 in Oberkirch/ Ortenaukreis geboren. Fachhochschule Gestaltung bei Professor Georg Bernhard. Ab 1979 freiberuflich künstlerisch tätig.
Verstorben 2022